Whygold’s Weekend


Whygold’s Weekend

Bill Evans mit Symphonieorchester

… unter diesem Motto präsentiere ich euch zum Wochenende meinen Musik-Tipp.

Vielleicht entdeckt der eine oder andere ja was Neues.

Bewusst Musik hören ist meiner Meinung nach so wichtig, wie ein gutes Buch zu lesen.

Heute: Bill Evans mit Symphonieorchester

https://music.youtube.com/playlist?list=OLAK5uy_mVovuf24XDpAI97hKACD_TDChoHmQcm2o

William John „Bill“ Evans (* 16. August 1929 in Plainfield, New Jersey; † 15. September 1980 in New York) war ein US-amerikanischer Jazzpianist, Komponist und Bandleader

Bill Evans gilt als einer der einflussreichsten Pianisten des Modern Jazz und stilbildend für eine ganze Generation von Musikern, zu denen Herbie Hancock, Keith Jarrett, Chick Corea und Brad Mehldau gehören. Stark geprägt von Vorbildern wie Lennie Tristano sowie vom Impressionismus Claude Debussys und Maurice Ravels brachte Evans eine introvertierte und lyrische Sensibilität in den Jazz.

In seinen Klaviertrios machte er Bass und Schlagzeug von Begleitern zu gleichberechtigten Partnern.[1][2] Neben seinem ersten Trio (1958-1961) mit Scott LaFaro und Paul Motian wird vor allem seine letzte Formation (1978-1980) mit Marc Johnson und Joe LaBarbera als Höhepunkt dieses Zusammenspiels gesehen.

William „Bill“ Evans wuchs in einer Familie des weißen Mittelstands auf. Sein Vater Harry L. Evans hatte Vorfahren aus Wales und betrieb einen Golfplatz. Seine Mutter Mary Saroka Evans entstammte einer(ruthenischen) Bergarbeiterfamilie, die nach Pittsburgh eingewandert war. Sie führte als Amateurpianistin ihre beiden Söhne, den älteren Harry und den jüngeren William, an das Klavier heran. Die Familie besaß ein Instrument, an dem die Söhne abwechselnd übten. Mit zwölf hatte Bill Evans sein erstes Engagement, als er für seinen älteren Bruder in der Band von Buddy Valentino einsprang. In diesem Band spielte gelegentlich auch der junge Don Elliott, der Evans später in seine Band holte. Im Alter von dreizehn Jahren begann Evans zusätzlich Flöte und Violine zu lernen.

Ab dem Herbst 1946 besuchten Bill Evans und sein Bruder Harry das Southeastern Louisiana College in Hammond (Louisiana), das die Eltern wegen des guten Lehrprogramms für Musikstudenten ausgewählt hatten. Dort begann Evans sich für afroamerikanische Musik zu interessieren. Später betrachtete Bill Evans diesen Abschnitt als einen der erfreulichsten in seinem ganzen Leben:

„Ich war damals ganz auf mich allein gestellt, und Louisiana machte wirklich Eindruck. Vielleicht war es die gelassene Art, wie die Leute dort lebten – die Dinge bewegten sich sehr gemächlich. Das übertrug sich schließlich auch auf mich. Es gab einen gewissen freizügigen Lebensstil, ganz anders als der im Norden. Das Verhältnis zwischen Schwarzen und Weißen war freundlich, oft gar vertraulich.“[4]

Evans absolvierte am Southeastern Louisiana College ein klassisches Musikstudium, das er 1950 mit dem Bachelor in Klavier und Musikpädagogik abschloss. Am College lernte Evans Mundell Lowe kennen, der ihn dann mit 18 Jahren für sein Trio mit Red Mitchell engagierte. Ende der 1940er Jahre spielte er Boogie-Woogie-Piano in New Yorker Clubs.

Im College hörte er erstmals die Schallplatten des Saxophonisten Lee Konitz und der „Lennie-Tristano-Schule„: „Zum ersten Male erlebte ich, dass ich Jazz hörte, der nicht durch Osmose erlernt wurde, sondern den Versuch unternahm, etwas [Neues] zu schaffen“.[5]

Eine Schlüsselrolle bei seinen Kompositionsstudien und seiner kompositorischen Entwicklung spielte die Musikprofessorin Gretchen Magee; damals entstandene Stücke, wie Peace Piece und Waltz for Debby, sind „auf die Unterrichtsmethoden Frau Magees zurückzuführen. Sie brachte Evans damals theoretische Grundkenntnisse und fortgeschrittene Kompositionslehre bei“.[6 ] Ein Brief, den Bill Evans später an Gretchen Magee sandte, verdeutlicht ihren Stellenwert für die Entwicklung des Pianisten. Darin heißt es: „Stets habe ich Ihre Lehrtätigkeit als jene seltene und erstaunliche Kombination bewundert, die außergewöhnliches Wissen mit der Fähigkeit verband, diese Kenntnisse im Inneren eines Studenten zum Leben zu erwecken. Ich bin sicher, dass gerade Sie am College meine größte Inspiration waren, und die Saat der Einsichten, die Sie gesät haben, hat in der Praxis schon viele Male Früchte getragen.“

Im Sommer 1950 trennten sich die Wege der beiden Brüder Evans. Während Harry die Laufbahn eines Musikpädagogen einschlug und später Lehrer in Baton Rouge wurde, beendete Bill sein Querflötenstudium. Danach schloss er sich der Tanzband von Herbie Fields an, bevor er seinen Militärdienst ableistete, indem er bei der 5. Army Band in Fort Sheridan Flöte spielte. Außerhalb seiner Dienstzeit besuchte er die Jazzclubs im nahen Chicago; 1951 spielte er schon bei einem Besuch im New Yorker Café Society mit Tony Scott. Ab 1951 hatte er in Chicago und New York Gelegenheit, sich mit den damals neuesten Strömungen des Modern Jazz vertraut zu machen; nach den Bebop-Jahren beherrschten Pianisten wie Lennie Tristano, Horace Silver, Dave Brubeck u. a. die Szene. Prägend für ihn waren auch die großen Pianisten der Swingära wie Teddy Wilson, Earl Hines, Art Tatum oder Nat Cole. Evans erinnerte sich später:

„Die ganz frühen Aufnahmen Lennie Tristanos haben mich enorm beeindruckt – Stücke wie Tautology Marshmellows und Fishin‘ Around. Ich merkte, wie die Musiker seiner Gruppe ihre Improvisationen im Rahmen einer Struktur aufbauten, die ganz anders war als alles, was ich bis dahin gehört hatte. Ich glaube, ich war noch mehr beeindruckt von Lee Konitz und Warne Marsh als von Lennie selbst; es war die Art, wie sie die Dinge zusammenbrachten.“[8]

Nach seiner Entlassung aus der Armee beschloss er daher, nach New York überzusiedeln. Zunächst kehrte er aber von Chicago in sein Elternhaus nach New Jersey zurück, um dort seine Klaviertechnik zu verbessern. 1954 arbeitete er mit Jerry Wald, mit dessen Orchester erste Aufnahmen entstanden, die, wie Mad About the Boy oder Porters I Love Paris, als Populäre Musik bezeichnet werden können.

1955 zog er schließlich nach New York, um seine Profikarriere in Angriff zu nehmen. Er bezog eine Wohnung in einem Mietshaus in der 106. Straße und verdiente sein Geld durch Auftritte bei Gesellschaften und Partys. Zu einem Lehrmeister für seine weitere Entwicklung wurde der Bassist George Platt, den er in der Buddy-Valentino-Band kennenlernte. Er begann, nebenbei Theorie am Mannes College of Music zu studieren, arbeitete als Begleiter der Sängerin Lucy Reed und hatte erste Auftritte als Solopianist im Village Vanguard als „Lückenfüller“ für die Stars. Ferner machte er Aufnahmen mit Dick Garcia, Tony Scott und George Russell. Er war auch an der Uraufführung von Russells Suite All about Rosie beteiligt und spielte 1956 in dessen Jazz Workshop.

(Quelle: Wikipedia)

Von und mit Bill Evans gibt es viele schöne Aufnahmen. Auch aus kompositorischer Sicht sehr interessant. Sein Klavierspiel ist sehr „elegant“. Leider war sein Leben stark von Drogenkonsum geprägt.

Wer mehr über ihn erfahren möchte, dem empfehle ich den kompletten Wikipedia-Eintrag, und auch das Videomaterial auf YouTube.

Viel Spaß beim Musik hören!

Euer Chris Weigold

P.S.: Vielleicht genießt sie den Hörgenuss zusammen mit einem Gläschen Wein aus unserer „Orchester der Kulturen Edition“.