I.M. Günter Appenheimer


I.M. Günter Appenheimer

In memoriam Günter Appenheimer

 

Zum Gedenken an Günter Appenheimer:

Was soll man zu jemandem sagen, der ein so reiches musikalisches Leben geführt hat?

Zuallererst, und auch als würdiger Höhepunkt eines Lebens: Er war ein großartiger Mensch. Ich mochte seinen Sinn für Humor, seine offensichtliche Frechheit, die nie darüber hinwegtäuschen konnte, dass sein Verstand und seine Ohren immer hellwach waren und auf die kleinsten Details achteten.

Ich werde nie vergessen, wie er im Regieraum zwischen den Lautsprechern stand und den Blick auf den Ton richtete, um die Feinheiten des Stereobildes besser erkennen zu können. Sowohl als musikalischer Leiter als auch als Tontechniker muss man oft der ruhende Pol und Fels in der Brandung inmitten der Gischt von exaltierten und hochsensiblen Persönlichkeiten sein. Sein „Dead-Pan“, sein scheinbar völlig ungerührter Gesichtsausdruck, hat mich, glaube ich, manchmal auch in die Irre geführt. Sein erzählerisches Talent hob jeden Witz in literarische Höhen. Bei ihm merkt man, dass die Musik die bestimmende Kraft hinter einer ganzen Haltung, man könnte fast sagen Lebensphilosophie ist. Sie ist sozusagen der Leitfaden, mit dem man die wunderbaren Feinheiten des Lebens in seiner ganzen Vielfalt entdecken kann. Unmöglich, dass ein solcher Musiker keinen Sinn für Humor gehabt haben soll. Ich werde auch nie seinen Rat vergessen, wenn es darum ging, das beste Orchester für eine CD-Produktion zu finden. Danke, Günter, für alles, was ich von Dir lernen durfte und für die vielen gemeinsamen Produktionen: „Heimat“, „Geh aus, mein Herz“, „Die Welt ist schön“ & „Ein Stern geht auf“ ruhe in Frieden.

Wenn Sie mehr über Günter Appenheimer wissen wollen:

Berechtigungsnachweise:

Anner Bylsma, Dietrich Fischer-Dieskau, Hartmut Höll, Dieter Klöcker, Camerata Academica Salzburg, Consortium Classicum, Klangforum Wien, Nationales Symphonieorchester des Polnischen Rundfunks und Fernsehens Katowice mit Antoni Wit, Orchester Philharmonique de Luxembourg, Orchester National Bordeaux Aquitaine mit Hans Graf, Prager Kammerorchester, Russisches Nationales Symphonieorchester Moskau, Slowakische Philharmonie Bratislava, Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz Ludwigshafen, Stuttgarter Kammerorchester, Wiener Philharmoniker mit James Levine…

2 Grammy-Nominierungen (Rossinis Tancredi & Busonis: Arlecchini und Turandot)

Autor: Adrian Werum